17 Nov Endoprothesenregister: Der A2® Kurzschaft hat erneut die Nase vorn
Pressemitteilung November 2022
Endoprothesenregister: Der A2® Kurzschaft hat erneut die Nase vorn
Mit Spannung haben wir auch dieses Mal den Jahresbericht des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) erwartet. Es ist der siebte Bericht seit Start des Registers vor zehn Jahren. Für unseren A2® Kurzschaft ist es das fünfte Jahr der Nachverfolgung – erneut mit herausragenden Ergebnissen.
Wir sprachen mit Mario Frank, Mitglied der Geschäftsleitung und Entwickler der Firma ARTIQO, über die Versorgungstrends, die sich aus dem EPRD ablesen lassen und über den Stellenwert der EPRD-Ergebnisse des A2® Systems für die weitere Akzeptanz und Verbreitung von Kurzschäften.
Was sind für dich die wichtigsten Ergebnisse des EPRD-Berichtes 2022?
Mario Frank: Der A2® Kurzschaft nimmt mit der geringsten Ausfallwahrscheinlichkeit von 2,3% innerhalb von fünf Jahren die Spitzenposition in der elektiven zementfreien Hüftprimärversorgung ein. Wie schon mit den EPRD-Berichten der Jahre zuvor sehen wir uns in unserer Entwicklungsarbeit eines kalkargeführten Kurzschaftsystems bestätigt. Der A2® Kurzschaft misst sich in diesem Berichtssegment mit Kurzschaft- und Standardsystemen und zeigt dabei eine exzellente Performance.
Oft hört man, die positive Revisionsbilanz der Kurzschäfte sei nur deshalb so gut, weil sie vor allem bei jüngeren Patientinnen und Patienten mit geringerem Risiko zum Einsatz kämen. Wie siehst du das?
Mario Frank: Es gibt eine Auswertung auf Basis der EPRD-Daten, die diese Annahme entkräften kann. In der Arbeit wurden vergleichbare Gruppen geschaffen, indem man sie um Einflussfaktoren wie Patientenalter, -geschlecht, Co-Morbiditäten, Klinikvolumen sowie verwendeten Gleitpaarungen bereinigt hat. Die Auswertung zeigt, dass kalkargeführte Kurzschäfte wie der A2® Schaft eine signifikant niedrigere Infektionsrate im Vergleich zu Standardschäften haben.[1] Wir wissen, dass 16,7% der Lockerungen auf Infektionen zurückzuführen sind. Hier hat der Kurzschaft also die eindeutig bessere Bilanz.
Das Register zeigt inzwischen deutlich, dass der Erfolg der Kurzschäfte zu Lasten der etablierten Standardsysteme geht, die teils seit Jahrzehnten im Markt sind. Kannst du uns das erläutern?
Mario Frank: Während die Versorgungszahlen insgesamt stagnieren, sehen wir als gegenläufigen Trend eine weitere starke Zunahme der Kurzschaftversorgungen. Der EPRD-Bericht gibt an, dass Kurzschäfte im Operationsjahr 2021 erstmals einen Anteil von 12% aller Hüfterstimplantationen ausmachen. In 2015 waren es noch 6,6%. Schaut man sich nur die elektiven Hüfterstimplantationen an, ist es sogar ein Anteil von rund 17%.
Man kann diese Entwicklung auch sehr gut anhand der nachverfolgten Zahl der jeweiligen Schaftsysteme beobachten. Der A2® Kurzschaft ist einer von insgesamt 58 nachverfolgten Primärschäften und ist mit insgesamt 7.055 Versorgungen in der Nachverfolgung. Damit liegt er auf Platz 12 – lediglich 11 Schaftsysteme haben eine höhere Anzahl von nachverfolgten Schäften. Der A2® Schaft verzeichnet eine Zunahme um 47% zum Vorjahresbericht und wächst damit überproportional gegenüber etablierten Schaftsystemen.
Was sind deiner Meinung nach die Gründe für diese positive Entwicklung des A2® Schafts?
Mario Frank: Neben der geringeren Ausfallwahrscheinlichkeit und der besseren Infektionsrate, die wir durch das EPRD gut belegt haben, ist der A2® Kurzschaft ein durch und durch zeitgemäßes Implantat, weil er sehr gut für minimal-invasive Zugänge eingesetzt werden und unterschiedlichste Anatomien individuell rekonstruieren kann. Der A2® Kurzschaft ist das System, das am konsequentesten der Idee des kalkargeführten Schafts gerecht wird. Es zeigt seine Vorteile bei der Rekonstruktion des femoralen lateralen und anterioren Offsets, der Anpassung an den individuellen CCD Winkel und sorgt für eine physiologischere Krafteinleitung. Nicht zuletzt lässt er sich im Routinebetrieb der Klinik sehr gut integrieren. Von unseren Kunden erhalten wir die Rückmeldung, dass diese Produkteigenschaften sehr wichtige Argumente dafür sind, den A2® Kurzschaft bei ihren Patienten einzusetzen.
Der A2® wächst also überproportional, während er klassischen Standardsystemen den Rang abläuft. Entwickelt sich der A2®Schaft gerade zum Standardsystem?
Mario Frank: Durch Gespräche mit unseren Kunden über die Einsatzbreite und -tiefe des A2® Kurzschaftes können wir das bestätigen. Was macht ein Standardsystem aus? Dass es ein durchdachtes Sortiment für eine Vielfalt an individuellen Anatomien und Femurmorphologien ist. Das können wir für den A2® Schaft selbstbewusst in Anspruch nehmen.
Versteht sich der neue zementierte A2® Kurzschaft als logische Vervollständigung des Sortiments?
Mario Frank: Ja, das kann man so sagen. Für Patientinnen und Patienten ab 75 Jahre spricht sich das EPRD für eine zementierte Versorgung aus. Es ist also konsequent, auch eine zementierte A2® Kurzschaftvariante anzubieten – als Lösung für ältere Patienten und als sinnvolle Sortimentsergänzung für Dorr Typ C Morphologien und für Patienten mit einer osteoporotische Knochenstruktur. Der A2® Kurzschaft hat mit seiner zementierten Variante eine Alleinstellung unter den Kurzschaftsystemen.
Das Interview führte Michaela Rau, freie Redakteurin.
[1] Steinbrück, A., Grimberg, A.W., Elliott, J. et al. Orthopäde 50, 296–305 (2021). https://doi.org/10.1007/s00132-021-04083-y
EPRD Endoprothesenregister Deutschland
In dem rein freiwilligen Endoprothesenregister wurden bis 2019 über 1,4 Mio Datensätze über endoprothetische Versorgungen an Hüfte und Knie angelegt. Die Operationen werden bis heute dokumentiert. Im Jahr 2019 wurden 450.000 endoprothetische Versorgungen an Hüfte und Knie durchgeführt (unverändert zu 2018), davon im EPRD dokumentiert: 315.088. Das sind 70% aller 2019 in Deutschland durchgeführten endoprothetischen Versorgungen von Hüfte oder Knie.
Damit ist das EPRD z.Zt. eines der Register mit den weltweit höchsten jährlichen Erfassungszahlen und zählt bezogen auf die Fallzahlen zu den weltweit größten Registern. Als unabhängiges nationales Register will das EPRD die Qualität der Hüft- und Knieversorgungen verbessern. Ein verpflichtendes Register ist in Arbeit.
(Quelle: www.eprd.de)